Mit Daten trotz Zollerhöhungen wettbewerbsfähig

In Zeiten von geopolitischen Spannungen, Zollerhöhungen und wirtschaftlichen Turbulenzen stehen Unternehmen vor besonderen Herausforderungen.

Die weltweite Bedrohungslage bleibt angespannt. Dun & Bradstreet befragte 10 000 Unternehmen aus 32 Ländern zu ihren Geschäftserwartungen. Aus den Ergebnissen wurden fünf Indizes erstellt, die den allgemeinen Geschäftsoptimismus sowie die Erwartungen hinsichtlich Lieferkettenstabilität, Finanz- und Investitionsbedingungen und ESG-Initiativen abbilden. Der Global-Business-Optimism-Index ist in allen untersuchten Ländern gesunken. In 26 Ländern sind die Exportaufträge zurückgegangen. Besonders stark betroffen ist Deutschland mit einem Rückgang des Optimismus von 23 Prozent. Hauptgründe hierfür sind wachsende Bedenken über eine schwächelnde Wirtschaft, steigende geopolitische Spannungen und Unsicherheiten in der Handelspolitik.

Die Unternehmen zeigen sich skeptischer gegenüber der Stabilität ihrer Lieferketten und halten sich bei Investitionen zurück. Die angekündigten politischen Änderungen der neuen US-Administration verstärken diese Zurückhaltung. Der Trend deutet jedoch eher auf eine Korrektur des zuvor erhöhten Optimismus hin als auf eine Verschlechterung der Aussichten.

Datenbasierte Strategien für mehr Stabilität

Unternehmen aller Branchen müssen widerstandsfähig und anpassungsfähig bleiben, um externen Erschütterungen standzuhalten. Unternehmenskunden bewegen sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld und stehen zunehmend unter Kostendruck. Einsparungen führen oft dazu, dass Verträge zurückhaltender abgeschlossen werden oder sogar Zahlungsschwierigkeiten auftreten.

In dieser herausfordernden Situation können Unternehmen durch eine intelligente Datennutzung einen doppelten Wert erzielen und Synergien in den Bereichen Risikomanagement, Vertrieb, Kundenbindung und operative Effizienz nutzen. Denn zum einen helfen datenbasierte Analysen dabei, potenzielle Zahlungsausfälle frühzeitig zu erkennen und Risiken zu reduzieren. Zum anderen erlauben gezielte Datenanalysen eine effizientere Identifikation und Ansprache neuer Kunden sowie eine stärkere Kundenbindung.

Digitalisierung als Wachstumstreiber

Viele Unternehmen haben in Sachen Digitalisierung noch Nachholbedarf. Doch gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten bieten digitale Prozesse und eine intelligente Datennutzung enorme Potenziale für Wachstum und Kosteneffizienz. Durch die Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette lassen sich interne Abläufe optimieren, Betriebskosten senken und kundenorientierte Services weiterentwickeln. Zudem ermöglicht die nahtlose Verfügbarkeit digitaler Angebote über verschiedene Kanäle eine bessere Anpassung an die veränderten Erwartungen der Kundschaft. Allerdings bleibt die digitale Kundengewinnung weiterhin eine Herausforderung.

Hier setzt eine strategische Datennutzung an: Unternehmen verfügen über wertvolle, aber oft verstreute und unstrukturierte Datenbestände. Eine zentrale Konsolidierung dieser Informationen schafft die Grundlage für gezielte Analysen und eine personalisierte Kundenansprache. Mit Methoden wie der Zwillingsanalyse lassen sich bestehende, profitable Kundenprofile identifizieren und gezielt auf potenzielle Neukunden übertragen. Ergänzend ermöglichen externe Webtools die Erkennung von Unternehmen, die aktiv nach bestimmten Dienstleistungen suchen, was wiederum die Effizienz von Marketing- und Vertriebsstrategien erhöht.

Die Kombination aus Digitalisierung und datengetriebenen Analysen schafft entscheidende Synergien: Kundengewinnung und -bindung werden effizienter, Kosten sinken, und die Wettbewerbsfähigkeit steigt. Unternehmen, die diese Potenziale konsequent nutzen, sichern sich langfristig Marktchancen.

Künstliche Intelligenz: Neue Möglichkeiten für gezielte Kundenansprache

In naher Zukunft ermöglicht künstliche Intelligenz (KI) eine noch präzisere Identifikation potenzieller Kunden. KI-Systeme werden bald in der Lage sein, Daten eigenständig zu interpretieren und gezielt die vielversprechendsten Kontakte für den Vertrieb auszuwählen – ohne vorab festgelegte Kriterien. Damit diese Technologie ihr volles Potenzial entfalten kann, ist eine verlässliche und gepflegte Datenbank essenziell. Denn frei zugängliche Informationen, wie sie zum Beispiel KI-Modelle nutzen, sind nicht immer präzis genug für strategische Geschäftsentscheidungen. Stattdessen sollten Unternehmen ihre eigenen strukturierten Daten gezielt mit externen Daten kombinieren, um fundierte, treffsichere Analysen zu erhalten.

Datenbasierter Vertrieb: Der Faktor Mensch bleibt entscheidend

Der Erfolg datengetriebener Strategien hängt massgeblich von der Akzeptanz des Vertriebsteams ab. Schliesslich sind es die Mitarbeiter im Vertrieb, die mit den gewonnenen Erkenntnissen arbeiten und diese gezielt in den Verkaufsprozess einfliessen lassen müssen. Ohne ihr Engagement und ihre Bereitschaft, datenbasierte Ansätze aktiv zu gebrauchen, bleibt das volle Potenzial ungenutzt.

Eine klare Kommunikation und praxisnahe Schulungen sind entscheidend, um diese Akzeptanz zu fördern. Vertriebsteams müssen verstehen, wie sie durch smarte Datennutzung profitieren – sei es durch präzisere Kundensegmentierung, gezielte Ansprache oder effizientere Identifikation potenzieller Neukunden.

Gelingt es, Datenstrategien und Vertriebspraxis miteinander zu verknüpfen, entstehen wertvolle Synergien: Unternehmen können in einem anspruchsvollen Marktumfeld gezielt Chancen nutzen, nachhaltiges Wachstum fördern und ihre Position im Wettbewerb stärken.