Tipps für erfolgreiche Geschäfte in der MOE-Region
Mittel- und Osteuropa (MOE) gilt als Schauplatz eines Wirtschaftswunders mit stabilem Wachstum und wirtschaftlichem Fortschritt über die letzten dreissig Jahre. Die Transformation der Industrie und die Entwicklung innovativer Unternehmen haben den Übergang zur wissensbasierten Wirtschaft ermöglicht.
Als vor dreissig Jahren westeuropäische Firmen im Osten Fuss fassten, kam es wegen sprachlicher und kultureller Unterschiede zu Management- und Kommunikationsschwierigkeiten 1, die sich negativ auf die Zusammenarbeit auswirkten 2. In den folgenden Jahrzehnten näherten sich Ost und West einander an, gleichwohl müssen Unternehmen der kulturellen Vielfalt in Mittel- und Osteuropa Rechnung tragen, um dort erfolgreich tätig zu sein.
Die Kenntnis von Kultur und Werten der lokalen Bevölkerung ist für internationale Partnerschaften unabdingbar, insbesondere auch in der virtuellen Zusammenarbeit.
Die 121 Millionen Einwohner umfassende MOE-Region ist in wirtschaftlicher, sozialer, politischer und institutioneller Hinsicht sehr heterogen. Sie besteht aus siebzehn Ländern mit unterschiedlichen Kulturen, eigenen Traditionen, Werten und Sprachen 3. Die Länder in MOE verfügen über eine reiche Geschichte, trotz ihrer fragilen Souveränität, die sie zwischen 1918 und 2008 wiedererlangten. Die Einwohner sind stolz auf ihre kulturelle Identität und schätzen ihre neu gewonnene Autonomie. Sie fühlen sich ihren Traditionen verbunden und erwarten, dass Aussenstehende diese respektieren. Die Erfahrung von Souveränitätsverlust, Krieg und Kommunismus hat sie widerstandsfähig gemacht und sie gelernt, ihre Ziele entschlossen zu verfolgen.
In der MOE-Region definitiv vertraut man in erster Linie seinen Nächsten, Aussenstehenden jedoch nur bedingt. So verlassen sich beispielsweise 66 Prozent der Polen nur auf ihr engstes Umfeld, lediglich 10 Prozent vertrauen definitiv den Menschen generell. 4 Das wirkt sich auf das Geschäft aus. Persönliche Kontakte helfen beim Aufbau nachhaltiger Geschäftsbeziehungen als Vertrauensbasis. Verhandlungen sind zeitintensiv und erfordern Respekt vor Formalitäten und Hierarchien.
Im virtuellen geschäftlichen Austausch gilt es, die Heterogenität der MOE-Region und die Besonderheiten der siebzehn Länder zu berücksichtigen. Dank Kompetenz in interkultureller Kommunikation können Führungskräfte bei ihren Teams Vertrauen bilden und kulturübergreifendes Lernen fördern. Virtuelle interkulturelle Kompetenzen sind erlernbar. Das Certificate of Advanced Studies «Intercultural Management in the Digital Age» unterstützt Sie dabei, Chancen in internationalen Märkten wahrzunehmen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Mehr über das Programm erfahren Sie unter www.cas-imda.ch.
1 Lupina-Wegener, Anna A. «Human resource integration in subsidiary mergers and acquisitions: Evidence from Poland.» – Journal of Organizational Change Management 26.2 (2013): 286–304.
2 Uhlenbruck, Klaus, und Julio O. De Castro. «Foreign acquisitions in Central and Eastern Europe: Outcomes of privatization in transitional economies.» – Academy of Management Journal 43.3 (2000): 381–402.