Japan und die Schweiz – Partner, die universelle Werte teilen
Letztes Jahr feierten Japan und die Schweiz das 160-Jahr-Jubiläum der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Die langjährige Freundschaft zwischen Japan und der Schweiz begann 1864 mit dem Abschluss des japanisch-schweizerischen Freundschafts- und Handelsvertrags zwischen dem Tokugawa-Shogunat und der schweizerischen Eidgenossenschaft. In den vergangenen 160 Jahren haben Japan und die Schweiz nicht nur ausgezeichnete Wirtschafts- und Handelsbeziehungen aufgebaut, sondern auch Partnerschaften auf verschiedenen Ebenen wie der Politik und der Kultur gepflegt. Die beiden Länder haben damit ein Fundament für eine wertvolle und dynamische Beziehung geschaffen.
Am 6. Februar 2024, zum 160. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz, fand ein feierlicher Empfang statt, an dem rund 150 Personen teilnahmen, darunter Nationalratspräsident Eric Nussbaumer. Des Weiteren fand im September im Bernischen Historischen Museum «Das grosse Japanfest» statt, bei dem insgesamt etwa 5000 Besucher*innen auf die 160-jährige Geschichte des gegenseitigen Austauschs zwischen den beiden Ländern zurückblicken und die vielfältige Kultur Japans erleben konnten.
Die beiden Länder haben zudem bei der Bewältigung globaler Herausforderungen als nicht ständige Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen 2023 und 2024 sowie bei zahlreichen anderen Gelegenheiten eng zusammengearbeitet. In jüngster Zeit gab es einen regen Austausch zwischen den Staats- und Regierungschefs, Politikern und hohen Beamten der beiden Länder, darunter der Besuch des damaligen Premierministers Kishida im Juni 2024 am Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz, der Besuch von Bundespräsidentin Amherd in Japan im August 2024 sowie das Treffen zwischen dem damals amtierenden stellvertretenden Aussenminister Tsuge und Aussenminister Cassis im Oktober 2024 in Lausanne. Dieser vielseitige und weitreichende Austausch hat dazu beigetragen, die heute so starke Verbundenheit beider Länder zu schaffen. Die Invasion der Ukraine durch Russland führte zum Ende der Ära nach dem Kalten Krieg, und aktuell sucht die internationale Gemeinschaft in einem Zustand grosser Unsicherheit nach einer neuen Ordnung. In diesem Umfeld wird die Schweiz, die mit unserem Land gemeinsame Werte wie Freiheit, Demokratie, Achtung der grundlegenden Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit teilt, zu einem immer wichtigeren Partner für Japan.
In den letzten Jahren hat die Zusammenarbeit zwischen Japan und der Schweiz im Wirtschaftsbereich zunehmend an Bedeutung gewonnen. Seit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen Japan und der Schweiz im Jahr 2009 hat die Wirtschaftstätigkeit zwischen den beiden Ländern weiter zugenommen, wie Veränderungen im Handelsvolumen und die Zahl der in der Schweiz aktiven japanischen Unternehmen zeigen.
Zu den Spitzentechnologien Japans, die zur Lösung globaler Probleme beitragen, gehören die Erzeugung von sauberem Strom, Energiemanagement, Grid-Management-Systeme, Ressourcennutzung und Recycling, Kommunikationstechnologie, medizinische Diagnose und Tests, Smart Farming und Katastrophenschutz. Ich möchte diese nachhaltigen Entwicklungstechnologien, in denen japanische Unternehmen international wettbewerbsfähig sind, den Schweizer Unternehmen vorstellen und ihre Nutzung in verschiedenen Bereichen fördern.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf die Weltausstellung 2025 hinweisen, die in Osaka in der Kansai-Region durchgeführt wird. Das Thema der Weltausstellung lautet «Designing Future Society for Our Lives», und sie findet während eines halben Jahres vom 13. April bis zum 13. Oktober 2025 statt. Bei einem Besuch der Expo kann man sich gleichzeitig an den vielen touristischen Sehenswürdigkeiten erfreuen, die Osaka und Kansai so attraktiv machen.
Da sich dieses Magazin hauptsächlich an Schweizer Unternehmer*innen richtet, möchte ich die Japan External Trade Organization (JETRO) näher vorstellen. Es handelt sich um eine Einrichtung der japanischen Regierung, die dem japanischen Wirtschaftsministerium untersteht und die den Handel und Investitionen zwischen Japan und der Schweiz fördert. Seit 1971 ist die JETRO mit einem Büro in Genf vertreten und derzeit in drei Bereichen tätig:
1) Aufbau und Stärkung eines Ökosystems, in dem Kapital, Technologie und Arbeitskräfte innerhalb Japans sowie in Europa und der Schweiz zirkulieren. 2) Förderung der Exporte japanischer Agrar-, Forst- und Fischereiprodukte sowie Lebensmittel in die Schweiz. 3) Unterstützung der Expansion kleiner und mittlerer japanischer Unternehmen in die Schweiz. Ich möchte alle Unternehmen, die japanische Produkte einkaufen, eine Niederlassung in Japan gründen oder mit japanischen Unternehmen zusammenarbeiten möchten, dazu ermutigen, sich an die JETRO in Genf zu wenden.