Schwachstelle Lieferkette – Überwachung ist das A und O

Lieferketten in den Breaking News? Wer hätte 2019 gedacht, dass Unterbrechungen in der Lieferkette seit dem Jahr 2020 Schlagzeilen machen würden? Sie taten es, die Covid-19-Pandemie war wahrscheinlich das grösste Black-Swan-Ereignis seit der epischen Finanzkrise von 2008. Hersteller und Unternehmen wurden lahmgelegt. Die Versorgung der Lieferketten geriet ins Stocken oder kam zum Stillstand, weil Kernrohstoffe nicht mehr im bisherigen Umfang produziert oder verteilt werden konnten. Und Nachfragespitzen bei bestimmten Produkten führten überall zu Engpässen. Und das wirkt sich immer noch auf uns aus. Erst im September zeigte sich Guy Parmelin besorgt wegen möglicher Disruptionen in den Lieferketten für 2022.

Aber Disruptionen sind das eine, auch die Transparenz der Lieferketten spielt eine elementare Rolle, um sich auf unvorhergesehene Ereignisse einstellen zu können. Die aktuelle Ausgabe des Chief Procurement Surveys von Deloitte offenbarte, dass nur jedes fünfte Schweizer Unternehmen über eine ausreichende Transparenz seiner Lieferketten verfügt. Aber Risiken innerhalb der Lieferkette zu erkennen und eindämmen zu können, wird umso essenzieller, vor allem, wenn sie sich über unterschiedliche Märkte und Rechtsräume erstrecken. Schweizer Unternehmen müssen daher ihre Anstrengungen verstärken und mehr sowie systematischer Informationen über ihre Lieferanten auf der zweiten oder dritten Ebene sammeln. So ermöglichen sie eine bessere Einschätzung der Risiken und schaffen Möglichkeiten, um diese zu minimieren.

Die Macht der kontinuierlichen Datenüberwachung 

Bei der kontinuierlichen Überwachung geht es darum, aktiv zu verstehen, wie sich die Welt verändert, und wie sich diese Veränderungen – direkt und indirekt – auf Lieferketten und die Unternehmen auswirken werden. Die Stärke liegt vor allem darin, verstehen zu können, warum eine frühere Entscheidung aufgrund neuer Erkenntnisse angepasst werden muss. Es geht darum, allem, was vor sich geht, Aufmerksamkeit zu schenken – auch wenn die Ereignisse scheinbar unzusammenhängend sind – und darauf, wie sich dies auf Ihre Lieferkette auswirken können.

Risikomanagement durch sinnvolle Datenanalysen 

Eine der mächtigsten und einflussreichsten Kräfte der letzten Jahre (und die, die wir am besten kontrollieren können) ist wohl die technologische Innovation. Da die Komplexität weiter zunimmt, spielt das Monitoring eine immer wichtigere Rolle bei der Risikobewertung. Man kann das Monitoring als ein Prisma fortschrittlicher Datenanalytik, maschinellen Lernens und künst­licher Intelligenz verstehen, die alle zusammenarbeiten. Abhängig von der Komplexität der Lieferkette, die überwacht wird, können die analy­tischen Modelle so universell oder so granular sein, wie der Benutzer sie benötigt, und bieten Echtzeit-Einblicke auf Makro- und Mikroebene in Form von Kernprädiktoren, Scores und Ratings. Wird ein Lieferant den Betrieb einstellen, Konkurs anmelden oder inaktiv werden? Unsere volatile Welt erfordert die Analyse auf der Grundlage potenzieller Schwachstellen, seien dies Cyber-Bedrohungen, rechtliche Herausforderungen oder finanzielle Probleme. Nahezu jeder Indikator kann identifiziert werden und als Trigger genutzt werden, um Erkenntnisse über unmittelbar bevorstehende potenzielle Risiken zu liefern. Denn eins haben die vergangenen zwei Jahre gezeigt: Das Ziel muss sein, eine Unterbrechung der Lieferkette unbedingt zu vermeiden, indem man mögliche Disruptionen frühzeitig erkennt und Risiken minimiert.